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Geldwerter Vorteil: Eine strategische Chance für Arbeitgeber

Ein geldwerter Vorteil ist ein Begriff aus dem deutschen Steuerrecht und bezeichnet einen finanziellen Vorteil, den ein Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber erhält, der aber nicht in Form von Geld ausgezahlt wird. Dies können etwa Sachbezüge, Dienstwagen oder die private Nutzung von Firmenhandys sein.

Dieser geldwerte Vorteil fließt als zusätzliche Vergütung in das Einkommen des Arbeitnehmers ein und ist somit steuer- und sozialversicherungspflichtig. Die Bewertung von geldwerten Vorteilen erfolgt nach den gesetzlichen Vorschriften des Einkommensteuergesetzes und ist somit nicht willkürlich gestaltbar. 

Doch trotz dieser scheinbaren Einschränkung bieten geldwerte Vorteile eine große Bandbreite an Möglichkeiten für Arbeitgeber ihren Mitarbeitern gezielt zu belohnen und zu motivieren.

Zusammenfassung: 10 Fakten zu geldwerten Vorteilen

  1. Der geldwerte Vorteil umfasst alle Sachleistungen oder Zusatzleistungen, die ein Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber zusätzlich zum regulären Gehalt erhält. Diese Vergünstigungen haben einen finanziellen Wert, werden jedoch nicht in Form von Bargeld ausgezahlt.
  2. Geldwerte Vorteile können sowohl materieller als auch immaterieller Natur sein. Beispiele hierfür sind Dienstwagen, Mitarbeiteraktien, Essenszuschüsse, Betriebskindergärten, Firmenhandys und vergünstigte Mitarbeiterveranstaltungen.
  3. Die geldwerten Vorteile sind im deutschen Einkommensteuergesetz (EStG) geregelt. Arbeitnehmer müssen sie grundsätzlich als geldwerten Vorteil versteuern, es sei denn, es liegen spezielle Steuerbefreiungen vor.
  4. Die steuerliche Behandlung von geldwerten Vorteilen ist vielfältig. Einige Vorteile sind bis zu einer bestimmten Höhe steuerfrei, während andere pauschal besteuert werden können.
  5. Die Möglichkeit, geldwerte Vorteile zu nutzen, variiert je nach Branche und Unternehmen. Große Unternehmen bieten oft eine breite Palette von Zusatzleistungen, um sich im Wettbewerb um Fachkräfte zu positionieren.
  6. Ein beliebter geldwerter Vorteil ist der Dienstwagen. Hierbei wird der geldwerte Vorteil anhand der sogenannten 1 %-Regelung oder der Fahrtenbuchmethode ermittelt.
  7. Eine weitere häufige Form des geldwerten Vorteils ist die private Nutzung von betrieblichen Elektrofahrzeugen. Hierbei gelten besondere Steuererleichterungen, um die Elektromobilität zu fördern.
  8. Auch Gutscheine und Sachprämien, die ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern gewährt, fallen in den Bereich der geldwerten Vorteile und müssen steuerlich berücksichtigt werden.
  9. Neben steuerlichen Aspekten gibt es auch sozialversicherungsrechtliche Regelungen zu beachten, wenn es um die Bewertung und Versteuerung von geldwerten Vorteilen geht.
  10. Die Nutzung von geldwerten Vorteilen kann ein wirksames Instrument sein, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, die Motivation zu erhöhen und die Mitarbeiterbindung zu stärken. Arbeitgeber sollten jedoch darauf achten, dass die gewährten Vorteile den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter entsprechen und transparent kommuniziert werden.

Die Bedeutung des geldwerten Vorteils für Arbeitnehmer

Für Arbeitnehmer kann der geldwerte Vorteil eine äußerst attraktive Form der Zusatzvergütung darstellen. Statt einer reinen Gehaltserhöhung erhalten sie Zusatzleistungen, die ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen entgegenkommen.

Ein Beispiel hierfür ist ein Dienstwagen, der nicht nur den beruflichen, sondern auch den privaten Bedarf abdeckt. Dadurch spart der Arbeitnehmer Kosten für einen eigenen Pkw und profitiert von einem steuerlichen Vorteil.

Auch die Möglichkeit, vergünstigt Mitarbeiteraktien zu erwerben, kann langfristig zu einer lukrativen Kapitalanlage werden. All diese Vergünstigungen tragen dazu bei, die Arbeitnehmerbindung zu stärken und die Motivation sowie Zufriedenheit der Belegschaft zu erhöhen.

Die Bedeutung des geldwerten Vorteils für Arbeitgeber

Aber nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber birgt der geldwerte Vorteil Vorteile. Eine attraktive Zusatzvergütung in Form von Sachleistungen oder Dienstleistungen kann helfen, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und langfristig im Unternehmen zu halten.

Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels wird ein attraktives Angebot an geldwerten Vorteilen zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor im „Kampf um die Fachkräfte“. Zudem können bestimmte geldwerte Vorteile steuerlich begünstigt sein, was sowohl dem Arbeitnehmer als auch dem Arbeitgeber zugutekommt. 

Ein Beispiel hierfür ist die steuerliche Behandlung von Betriebsveranstaltungen, bei denen bis zu einer gewissen Höhe keine Steuern und Sozialabgaben anfallen.

Sachbezüge bis 50 Euro

Eine weitere Kategorie von geldwerten Vorteilen, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern gewähren können, sind Sachbezüge. Sachbezüge sind Leistungen, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern in Form von Waren oder Dienstleistungen zur Verfügung stellen. Hierzu gehören beispielsweise kostenlose oder verbilligte Mahlzeiten, die Nutzung eines Firmenwagens für private Fahrten oder die kostenlose Bereitstellung von Unterkunft.

Steuerliche Behandlung von Sachbezügen

Die steuerliche Behandlung von Sachbezügen hängt von ihrer Art und ihrem Wert ab. Grundsätzlich sind Sachbezüge als geldwerter Vorteil zu bewerten und dementsprechend zu versteuern. Es gibt jedoch eine wichtige Ausnahme von dieser Regel, die als „Freigrenze“ bezeichnet wird.

Die Freigrenze für Sachbezüge liegt derzeit bei EUR 50,– pro Monat. Das bedeutet, dass Sachbezüge, die einen Wert von bis zu EUR 50,– Monat haben, steuerfrei sind. Übersteigt der Wert des Sachbezugs jedoch diese Freigrenze, ist der gesamte Wert des Sachbezugs zu versteuern und nicht nur der die Freigrenze übersteigende Betrag.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Freigrenze von EUR 50,– auf monatlicher Basis gilt. Das bedeutet, dass sie nicht auf das gesamte Jahr oder auf einzelne Tage oder Wochen heruntergebrochen werden kann.

Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Sachbezüge gewähren, müssen diese Leistungen korrekt bewerten und die entsprechenden Steuern berechnen. Dabei müssen sie die Freigrenze von EUR 50,– pro Monat beachten, um sicherzustellen, dass sie alle relevanten Steuergesetze einhalten.

Firmenwagen als geldwerter Vorteil

Einer der bekanntesten und beliebtesten geldwerten Vorteile ist der Firmenwagen. Ein Firmenfahrzeug bringt sowohl für das Unternehmen als auch für den Mitarbeiter Vorteile. Allerdings muss der geldwerte Vorteil, der sich aus der privaten Nutzung des Firmenwagens ergibt, versteuert werden. Dabei gibt es zwei Methoden: die 1 %-Regelung und die Fahrtenbuchmethode.

Die 1 %-Regelung

Die 1 %-Regelung ist die einfachere der beiden Methoden und wird daher häufig verwendet. Sie geht davon aus, dass ein Prozent des Bruttolistenpreises des Fahrzeugs pro Monat als geldwerter Vorteil für die private Nutzung des Firmenwagens gilt.

Nehmen wir zum Beispiel an, ein Mitarbeiter erhält einen Firmenwagen mit einem Bruttolistenpreis von EUR 30.000,–. Nach der 1 %-Regelung würde der geldwerte Vorteil dann bei EUR 300,– pro Monat liegen. Das bedeutet, dass der Mitarbeiter diesen Betrag zu seinem Einkommen hinzurechnen und versteuern muss.

Die Fahrtenbuchmethode

Die Fahrtenbuchmethode ist aufwendiger, kann aber in bestimmten Fällen zu einem geringeren zu versteuernden Betrag führen. Hierbei wird die tatsächliche private Nutzung des Firmenwagens dokumentiert und versteuert.

Für die Fahrtenbuchmethode muss der Mitarbeiter ein Fahrtenbuch führen, in dem alle Fahrten mit Start- und Zielort, Datum und Kilometerstand sowie Zweck der Fahrt vermerkt werden. 

Am Ende des Jahres wird dann die Summe der privaten Fahrten und der Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte ermittelt und mit den gesamten Fahrzeugkosten in Verhältnis gesetzt. Der sich daraus ergebende Anteil ist der geldwerte Vorteil.

Beispiel: Ein Mitarbeiter nutzt seinen Firmenwagen im Jahr für 10.000 Kilometer privat und für 20.000 Kilometer beruflich. Die gesamten Fahrzeugkosten betragen EUR 10.000,–. Dann beträgt der geldwerte Vorteil EUR 3.333,– (10.000 / 30.000 x 10.000).

Mitarbeiterrabatte

Einer der häufigsten geldwerten Vorteile, die Unternehmen ihren Mitarbeitern anbieten, sind Mitarbeiterrabatte. Diese können auf eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen angewendet werden, die das Unternehmen verkauft oder anbietet. 

Sie bieten den Mitarbeitern eine finanzielle Ersparnis und können gleichzeitig dazu beitragen, das Verständnis und die Wertschätzung für die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens zu fördern.

Der geldwerte Vorteil von Mitarbeiterrabatten wird im Allgemeinen als Differenz zwischen dem Marktpreis und dem Preis, den der Mitarbeiter zahlt, definiert. Dieser geldwerte Vorteil ist jedoch nur dann steuerpflichtig, wenn der Rabatt einen bestimmten Betrag pro Jahr übersteigt. 

Aktuell liegt dieser Betrag bei EUR 1.080,– pro Jahr. Das bedeutet, dass Rabatte bis zu diesem Betrag steuerfrei bleiben.

Es ist wichtig, die Vorteile von Mitarbeiterrabatten sowohl aus der Perspektive des Unternehmens als auch aus der Perspektive des Mitarbeiters zu betrachten. Für das Unternehmen können Mitarbeiterrabatte dazu beitragen, die Mitarbeiterbindung zu erhöhen und die Zufriedenheit zu verbessern. 

Darüber hinaus können sie dazu beitragen, ein stärkeres Verständnis und eine größere Wertschätzung für die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens zu fördern.

Aus Sicht der Mitarbeiter können Rabatte eine erhebliche finanzielle Ersparnis darstellen. Sie bieten die Möglichkeit, Produkte oder Dienstleistungen zu einem reduzierten Preis zu erwerben und gleichzeitig einen steuerfreien geldwerten Vorteil zu nutzen.

Es ist jedoch wichtig, dass Unternehmen die steuerlichen Auswirkungen von Mitarbeiterrabatten verstehen und gewährleisten, dass sie im Einklang mit den geltenden Steuergesetzen stehen. 

Insbesondere sollten sie darauf achten, dass der Gesamtbetrag der gewährten Rabatte den steuerfreien Betrag von EUR 1.080,– pro Jahr nicht übersteigt, um steuerliche Konsequenzen zu vermeiden.

Wenn z. B. ein Elektronikunternehmen seinen Mitarbeitern einen Rabatt beim Kauf von Produkten des Unternehmens gewährt, liegt ein geldwerter Vorteil vor. Solange der Rabatt vier Prozent des Listenpreises nicht übersteigt und der jährliche Gesamtwert von EUR 1.080,– nicht überschritten wird, ist dieser steuerfrei.

Kinderbetreuung von nicht schulpflichtigen Kindern

In der modernen Arbeitswelt ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine stetige Herausforderung. Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, schaffen nicht nur ein positives Arbeitsklima, sondern stärken auch die Bindung ihrer Mitarbeiter an das Unternehmen. Ein effektiver Weg, diese Unterstützung zu leisten, ist die Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten als geldwerter Vorteil.

Steuerfreie Leistungen zur Kinderbetreuung

Ein geldwerter Vorteil, der für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen attraktiv ist, ist die steuerfreie Bereitstellung von Kinderbetreuungsdienstleistungen. Die steuerlichen Bestimmungen erlauben es Unternehmen, ihren Mitarbeitern Leistungen zur Betreuung von nicht schulpflichtigen Kindern in unbegrenzter Höhe steuerfrei zu gewähren.

Diese Leistungen können in unterschiedlichen Formen erbracht werden. Beispielsweise können Arbeitgeber die Kosten für Kindergärten, Kindertagesstätten, Kinderkrippen oder Horte übernehmen. 

Auch die Betreuung durch Tagesmütter oder in firmeneigenen Einrichtungen fällt darunter. Sowohl die Gebühren für die Betreuung als auch die Kosten für die Verpflegung der Kinder sind inbegriffen.

Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Diese Form des geldwerten Vorteils bietet sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer erhebliche Vorteile. Für die Arbeitnehmer bedeutet dies eine erhebliche finanzielle Ersparnis und die Gewissheit, dass ihre Kinder gut betreut sind, während sie arbeiten.

Für die Arbeitgeber ergeben sich neben der Förderung von Motivation und Mitarbeiterbindung auch steuerliche Vorteile. Die Kosten für diese Leistungen können als Betriebsausgaben steuerlich geltend gemacht werden, was das Unternehmen finanziell entlastet.

Gesundheitsfördernde Maßnahmen

Es ist kein Geheimnis, dass die Gesundheit der Mitarbeiter eine wichtige Rolle für den Erfolg eines Unternehmens spielt. Viele Firmen erkennen dies und investieren in prophylaktische Gesundheitsmaßnahmen, wie regelmäßige Massagen oder Physiotherapie. 

Solche Maßnahmen sind bis zu einem Betrag von EUR 600,– pro Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei. Dies bietet den Arbeitnehmern nicht nur einen geldwerten Vorteil, sondern wirkt sich auch positiv auf das Arbeitsklima und die Arbeitsleistung aus. 

Eine Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit hat gezeigt, dass solche Präventionsmaßnahmen zu einer Verbesserung der allgemeinen Gesundheit und einer Reduzierung von Krankheitstagen führen können.

Umzugskosten

Ein weiterer steuerfreier geldwerter Vorteil ist die Übernahme von Umzugskosten durch den Arbeitgeber. Wenn ein Unternehmen einem Mitarbeiter einen Umzug für eine neue Stelle oder einen Arbeitsortswechsel finanziert, ist dieser geldwerte Vorteil steuerfrei. Dies kann einen erheblichen finanziellen Vorteil für den Mitarbeiter darstellen und gleichzeitig dazu beitragen, den Übergang zu einem neuen Arbeitsort reibungslos zu gestalten.

Dienstwohnungen

Ein dritter Bereich, in dem Unternehmen ihren Mitarbeitern geldwerte Vorteile gewähren können, sind Dienstwohnungen. Wenn ein Unternehmen seinen Mitarbeitern eine Wohnung zur Verfügung stellt, kann die ersparte Miete als geldwerter Vorteil gelten. 

Der Freibetrag für diesen Vorteil liegt derzeit bei EUR 265,–  pro Monat. Dies bedeutet, dass die ersparte Miete bis zu diesem Betrag steuerfrei bleibt. Dies kann für Unternehmen, die in Städten mit hohen Mieten tätig sind, ein attraktives Mittel zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern sein.

Übersicht über geldwerte Vorteile mit Freibeträgen

Im Kontext der Arbeitgeberleistungen ist es wichtig, die geldwerten Vorteile und deren jeweilige Freibeträge zu verstehen. Hier sind einige gängige geldwerte Vorteile und ihre aktuellen Freibeträge:

Arbeitgeberdarlehen

Ein Arbeitgeberdarlehen kann bis zu einem Betrag von EUR 2.600,– gewährt werden, ohne dass Steuern anfallen. Beispielsweise kann ein Unternehmen einem Mitarbeiter ein zinsgünstiges Darlehen gewähren, um unerwartete Kosten zu decken. Solange der Kreditbetrag EUR 2.600,– nicht übersteigt, bleibt dieser geldwerte Vorteil steuerfrei.

Betriebliche Gesundheitsförderung

Unternehmen können ihren Mitarbeitern bis zu EUR 600,– pro Jahr für gesundheitsfördernde Maßnahmen anbieten, ohne dass diese steuerpflichtig werden. Dies könnte zum Beispiel eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder regelmäßige Gesundheitschecks umfassen.

Direktversicherung

Unter bestimmten Bedingungen sind Beiträge zu einer Direktversicherung bis zu einem Betrag von EUR 7.008,– pro Jahr steuerfrei. Diese Art der betrieblichen Altersvorsorge kann einen erheblichen geldwerten Vorteil für die Mitarbeiter darstellen.

Sachbezüge

In vielen Fällen sind Sachbezüge bis zu einem Wert von EUR 50,– pro Monat steuerfrei. Dies könnte zum Beispiel in Form von Gutscheinen oder Tankkarten erfolgen. Auch Gelegenheitsgeschenke zu persönlichen Anlässen, wie Geburtstage oder Jubiläen, bleiben bis zu einem Wert von EUR 60,– steuerfrei.

Mittagessen

Für das Mittagessen der Mitarbeiter gilt ein Freibetrag von EUR 3,80. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber bis zu diesem Betrag steuerfrei zahlen kann, wenn er das Mittagessen für seine Mitarbeiter subventioniert.

Mitarbeiterrabatte

Mitarbeiterrabatte bleiben bis zu einem Betrag von EUR 1.080,– pro Jahr steuerfrei. Dieser geldwerte Vorteil kann eine erhebliche Ersparnis für Mitarbeiter darstellen, die Produkte oder Dienstleistungen ihres Arbeitgebers nutzen.

Fortbildung

Die Kosten für die berufliche Weiterbildung der Mitarbeiter sind in der Regel steuerfrei, sofern sie im betrieblichen Interesse liegen. Dies kann ein erheblicher geldwerter Vorteil sein, insbesondere bei teuren Weiterbildungsmaßnahmen.

Arbeitskleidung

Die Bereitstellung von Arbeitskleidung durch den Arbeitgeber ist nur dann steuerpflichtig, wenn sie auch privat genutzt wird. Ein Unternehmen kann beispielsweise Uniformen oder Schutzkleidung für seine Mitarbeiter bereitstellen. Solange diese nur während der Arbeitszeit getragen werden, stellt dies keinen geldwerten Vorteil dar und ist daher steuerfrei.

Beihilfen in besonderen Fällen

Beihilfen in besonderen Fällen, wie z.B. bei Krankheit oder Tod, sind bis zu einem Betrag von EUR 600,– steuerfrei. Diese Unterstützungsleistungen können eine wichtige Rolle spielen, um Mitarbeitern in schwierigen Zeiten zu helfen.

Job-Fahrrad

Ein immer beliebter werdendes Angebot vieler Arbeitgeber ist das Job-Fahrrad, welches Arbeitnehmer mittels Gehaltsumwandlung erhalten. Bei diesem Modell zahlt der Arbeitnehmer das Fahrrad durch einen monatlichen Gehaltsabzug ab. Die Leasingrate wird dabei vom Bruttogehalt abgezogen, was eine steuerliche Ersparnis bedeutet. Bei Gehaltsumwandlung ist ein geldwerter Vorteil von 0,25 % des Bruttolistenpreises zu versteuern.

Parkplätze

Die Bereitstellung eines Parkplatzes durch den Arbeitgeber ist nur dann steuerfrei, wenn sie im betrieblichen Interesse liegt. Wenn der Arbeitgeber beispielsweise Parkplätze auf dem Firmengelände zur Verfügung stellt, um das Pendeln der Mitarbeiter zu erleichtern, ist dies in der Regel steuerfrei.

Gutscheine und Tankkarten

Gutscheine und Tankkarten, die der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern gewährt, sind bis zu einem Betrag von EUR 50,– pro Monat steuerfrei. Diese können eine wertvolle Unterstützung für die Mitarbeiter darstellen und gleichzeitig ihre Bindung an das Unternehmen stärken.

Gelegenheitsgeschenke

Gelegenheitsgeschenke, wie z.B. Geburtstagsgeschenke, bleiben bis zu einem Wert von EUR 60,– steuerfrei. Diese Art von Wertschätzung kann einen positiven Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit haben und eine positive Arbeitskultur fördern.

Es ist wichtig zu beachten, dass die oben genannten Freibeträge regelmäßig überarbeitet werden und es ist immer ratsam, die aktuellen Werte zu überprüfen. Ein gut informierter Arbeitgeber kann diese geldwerten Vorteile nutzen, um attraktive Vergütungspakete zu erstellen, die sowohl dem Unternehmen als auch den Mitarbeitern zugutekommen.

Wie man geldwerte Vorteile strategisch einsetzt

Bei der Verwendung von geldwerten Vorteilen ist es wichtig, die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu kennen und zu verstehen. Nicht jeder Vorteil ist für jeden Mitarbeiter gleich attraktiv. Ein Dienstwagen beispielsweise ist für jemanden, der viel unterwegs ist, sehr attraktiv, während er für jemanden, der eher selten Auto fährt, weniger interessant sein könnte. 

Deshalb ist es wichtig, ein breites Spektrum an Vorteilen anzubieten, um möglichst viele Bedürfnisse abzudecken. Doch geldwerte Vorteile sind nicht nur für Arbeitnehmer attraktiv, sie können auch strategisch von den Arbeitgebern genutzt werden. 

Mit einem gut durchdachten Konzept können sie dazu beitragen, die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zu erhöhen und somit die Fluktuation zu senken. Denn wer sich wertgeschätzt fühlt, ist in der Regel auch motivierter und leistungsfähiger.

Fazit

Geldwerte Vorteile bieten Arbeitgebern eine große Chance, sich im Wettbewerb um die besten Talente zu behaupten. Sie sind ein effektives Mittel zur Mitarbeitermotivation und -bindung und können somit einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. 

Mit der richtigen Strategie und einer guten Kommunikation können sie dazu beitragen, die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter zu steigern und somit die Produktivität und Effizienz des Unternehmens zu erhöhen. 

Es lohnt sich daher, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und ein auf die Bedürfnisse des Unternehmens und seiner Mitarbeiterinnen zugeschnittenes Konzept zu entwickeln.

FAQ

Wie wird ein geldwerter Vorteil versteuert?

Ein geldwerter Vorteil wird als Teil des Arbeitslohns betrachtet und ist somit grundsätzlich steuer- und sozialversicherungspflichtig. Die Besteuerung erfolgt durch Hinzurechnung zum Bruttoarbeitslohn und Einbeziehung in die Lohnsteuerabrechnung. 

Es gibt jedoch eine Reihe von Ausnahmen und Freigrenzen, bei denen geldwerte Vorteile steuerfrei bleiben können. Die genauen Regeln zur Besteuerung können je nach Art des geldwerten Vorteils variieren und sollten in jedem Einzelfall geprüft werden.

Wie hoch darf ein geldwerter Vorteil sein?

Grundsätzlich gibt es keine Obergrenze dafür, wie hoch ein geldwerter Vorteil sein darf. Allerdings kann die Höhe des geldwerten Vorteils Einfluss auf die Steuer- und Sozialversicherungspflicht haben. Bei bestimmten Sachbezügen, wie beispielsweise Gutscheinen oder Zuschüssen zum Jobticket, gibt es eine Freigrenze von 44 Euro pro Monat. 

Liegt der Wert des Vorteils unter dieser Grenze, bleibt er steuer- und sozialversicherungsfrei. Wird die Freigrenze überschritten, wird der gesamte Betrag steuerpflichtig.

Wie wirkt sich ein geldwerter Vorteil auf das Gehalt aus?

Ein geldwerter Vorteil wird zum Arbeitslohn hinzugerechnet und erhöht somit das steuerpflichtige Bruttoeinkommen des Arbeitnehmers. Das kann dazu führen, dass ein höherer Betrag an Lohnsteuer und Sozialabgaben abgeführt werden muss. 

Allerdings kann ein geldwerter Vorteil auch zur Gehaltsoptimierung genutzt werden, indem er steuerfreie oder steuerbegünstigte Leistungen bietet, die die finanzielle Belastung des Arbeitnehmers reduzieren. Insgesamt kann ein geldwerter Vorteil somit einen positiven Einfluss auf das Nettoeinkommen des Arbeitnehmers haben.

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